06.06.2014
Das Dilemma eines Mentalisten.
„Der Weltraum – unendliche Weiten. Wir befinden uns…“ nicht in einer fernen Zukunft, sondern in der ISS. Stellen Sie sich vor, ein Magier kommt in die Raumstation und führt Ihnen eine Levitation vor. Und, sind Sie beeindruckt?
Wohl eher nicht. In der Schwerelosigkeit wird uns ein Schwebe-Kunststück wahrscheinlich nicht ins Staunen versetzen.
Nun stellen Sie sich einfach mal für einen Moment vor, dass außersinnliche Phänomene real sind. Ein Mann kommt zu Ihnen und sagt Ihnen, an was für eine Karte Sie denken. Sind Sie davon beeindruckt? Natürlich wieder nicht. Sie haben ja nur beobachtet, wie der Mentalist seine realen Fähigkeiten einsetzt.
Ein doppeldeutiger Mentalist bringt sich daher selbst in eine Zwickmühle. Er will einerseits bewundert werden und Applaus^ für seine vorgeführten Kunststücke erhalten, und dabei den Glauben an das Übersinnliche nicht zerstören. Wenn es ihm aber andererseits gelingt, die Menschen davon zu überzeugen, dass solche psychische Kräfte existieren, dann haben die Zuschauer keinen Grund mehr zu applaudieren. Wenn außersinnliche Phänomene existieren würden, dann gibt es nichts Besonderes mehr an einer mentalen Darbietung.
Was ist richtig und was ist falsch. Darf man das Publikum täuschen? Will das Publikum getäuscht werden? Wenn man als sensationeller Entertainer gesehen werden will, ist es dann gut den Menschen zu suggerieren, dass außersinnliche Phänomene existieren?
Ich glaube nicht.